Historie der Chamer Ringer

Die Schwerathletik zählt neben dem Turnen zu den ältesten Sportarten in Cham. Schon im Jahre 1898 gelang es dem aus dem Militärdienst ausgeschiedenen Feldwebel Mommer, einige Chamer Bürgersöhne für den Kraftsport zu interessieren und mit ihnen den Athletikclub Bavaria zu gründen, wobei Mommer zum 1. Vorstand gewählt wurde. Er übte diese Funktion auch bis zu seinem Tode im Jahre 1912 tatkräftig aus. Die Gründungsmitglieder Wolfgang Heller, Stefan und Karl Daschner, Sepp Luthner, Michl Anderl, Karl Urban, Schwammberger, Jelinek u.a. trainierten vor allem an den Hanteln und übten sich in Zahn- und Kraftakrobatik.

Bereits 1899 wurde in dem damaligen Festsaal Frey die erste öffentliche Veranstaltung vor den anwesenden Honoratioren mit großem Erfolg durchgeführt. Wahre Wunderleistungen an Kraft und Geschicklichkeit wurden dabei vollbracht. So zerschlug Wolfgang Heller mit der Faust Steine bis zu 7 cm Stärke, Sepp Luthner hob mit dem Mittelfinger 240-kg-Steinwürfel und Stefan Daschner trug 100 kg Mehl vom Chamer Marktplatz bis zur Gastwirtschaft in Janahof ohne Rast. Diese auf Schau ausgerichteten Veranstaltungen, bei denen oft auch auswärtige Athleten mitwirkten, wurden von Vorstand Mommer geleitet und angesagt. Nur eine kleine Gruppe von 15 Aktiven und sechs Passiven begann damals das Ringen und Stemmen im Trainingslokal Max Kienberger fleißig zu üben und zu fördern. Wahre Pionierarbeit leistete auch Ludwig Schneider aus Vilzing, der die Grundbegriffe des Ringens lehrte. Schöne Erfolge ermutigten die Ringer aus Cham und Umgebung, ihre Kräfte mit auswärtigen Kraftsportlern aus Regensburg, Straubing, Schwandorf und sogar aus München zu messen. Vor allem die Gebrüder Reitmeier trugen den Namen Chams weit über seine Stadtgrenzen hinaus. Max Reitmeier wurde nach Erringung der Gaumeisterschaft sogar im Jahre 1911 in Metz Meister aller Klassen von Luxemburg und Elsaß-Lothringen und kurz darauf als Berufsringer in Frankfurt Deutscher Meister im Schwergewicht. Später setzte dieser Klasseringer seine Erfolge in Amerika fort, wo er auch gegen den damaligen Weltmeister Hackenschmid kämpfte. Der Weltkrieg setzte aber unter die stolze Entwicklung des Chamer Kraftsportes einen vorläufigen Schlußpunkt.

Athleten-Club "Bavaria" ChamChamer Tagblatt 22.06.1927Im Jahre 1919 knüpften die Anhänger der Schwerathletik an die Tradition des AV Bavaria an, indem sie nun den SC Olympia gründeten. Besonders dem damals in Cham weilenden Hans Schwarz (1920 Gaumeister und später Berufsringer von Weltruf) ist es zu danken, daß ein neues Fundament für den Chamer Ringersport gelegt worden ist. Schwarz verstand es nämlich, wieder junge Männer für den Kraftsport zu werben. Die unermüdliche Tätigkeit der Vereinsvorstände Karl und Josef Ibl sowie Josef und Hans Reith trug gute Früchte, so daß Vergleichskämpfe gegen den Patenverein AC Weiden, gegen Straubing, Schwandorf, Amberg, Regensburg Neustadt und den TV Furth im Wald zur Austragung langten. Unter Vorstand Franz Zimmermann wurde die lokale Konkurrenz durch einen Zusammenschluß mit dem TV Cham beendet und damit zu einer fruchtbaren Lösung gebracht. Außerordentliches wurde von den Abteilungsleitern Hans Weininger, Ludwig Habler, Xaver Haberl, Karl Pronet und Simon Tröger geleistet sowie von verschiedenen Funktionären und Aktiven, wie Wolfgang Reil, Stefan Daschner, Xaver Vogl, Alois Frisch, Hans Schierer, Rudolf Osterreicher, Oberlehrer Vogl, Georg Grüneißl, Anton Schmid, Ludwig Daiminger, Josef Ellmann u.a.

In den Jahren 1928 bis 1933 war die Kraftsportabteilung des Turnvereins im Chamer Sportbetrieb dominierend. Die Ringerstaffel mit ihren Stützen Toni und Xaver Bernhard, Hans und Josef Häupl, Xaver Stadler, Xaver Haberl, Albert Pongratz, Sepp Siegl, Sepp Reschmeier, Sepp Zipperer, Xaver Feldbauer und Georg Kreillinger eilte von Erfolg zu Erfolg: 1929 Oberpfälzer Kreismeisterschaft und Aufstieg zur Bezirksliga; 1929, 1930 und 1932 Südbayerische Meisterschaft der Gruppe Nord. Die Aufstiegskämpfe zur Oberliga gegen München-Pasin und Augsburg gingen nur knapp verloren. Aber nicht nur in Mannschaftskämpfen, sondern auch bei zahlreichen Kreis- und Gaufesten setzten sich die hervorragend disponierte Chamer Ringer erfolgreich durch. Xaver und Toni Bernhard gehörten zu den technisch wohl besten Ringern in ganz Südbayern, was ihre zahlreichen Erfolge in Einzelwettkämpfen bezeugten. Sehr gefürchtet von ihren Gegnern auf der Matte waren auch Sepp Zimmermann und die Gebrüder Häupl, wobei Sepp Häupl im Jahre 1928 sogar Südbayerischer Meister im Leichtgewicht wurde. Beachtliche Erfolge erkämpften sich ebenfalls die Chamer Stemmer sowie die Zahn- und Kraftakrobaten, die besonders bei den stark besuchten sog. Redouten in Erscheinung traten. Auch Rasenkraftsport, Leichtathletik und Schwimmen wurden wettkampfmäßig betrieben. Bedingt durch politische Einflüsse entschlossen sich jedoch 1933 die Chamer Kraftsportler zur Einstellung ihres Sportbetriebes.

Ältestes Gruppenbild der Chamer Ringer im Archiv

Nach einer Pause von knapp 15 Jahren nahmen 1946 einige Kraftsportbegeisterte auf Initiative von Xaver Haberl das Training wieder auf. Und im Jahre 1948 wurde die wieder gegründete Schwerathletikabteilung unter Josef Seidel dem ASV Cham angegliedert. Daß der Ringersport nach dem Kriege wieder so schnell in Cham Fuß faßte, bleibt vor allem Xaver Haberl, Xaver Stadler, Georg Kreillinger und dem nachfolgenden Abteilungsleiter Ludwig Habler zu verdanken. Noch im gleichen Jahr errangen die jungen Chamer Ringer durch Adolf Neuhierl einen Kreismeistertitel. Der gleiche ASV-Ringer sowie Rupert Dietlinger, Stefan Dmytrowitsch und die Jugendlichen Franz Guggenberger, Hans Eichstetter und Ernst Donhauser wurden Kreismeister 1949, was der Abteilung neuen Aufschwung verlieh, so daß sich auch die ersten Erfolge in den Mannschaftskämpfen einstellten. Die gute Breitenarbeit sowie das harte Training, das Toni Bernhard nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft übernahm, machten sich reichlich bezahlt, denn 1950 errangen Edi Bauer, Edmund Holzer, Hans Eichstetter, Kugler und Rothfischer die Mehrzahl der Jugend-Kreismeistertitel; dazu wurden Rupert Dietlinger und Josef Irrgang Senioren-Kreismeister im Freistil. Bei den Bayerwald-Wettkämpfen kam die ASV-Staffel hinter Zwiesel und Rabenstein auf den dritten Platz. Im Jahre 1951 übernahm Karl Reitmeier die bestens fundierte Abteilung, wobei die Erfolge den Chamer Ringern weiterhin treu blieben. Auf das Siegespodest bei den Kreismeisterschaften stiegen wiederum Dietlinger (zweimal) und Irrgang sowie Toni Bernhard (Altersklasse), Ludwig Berghammer und Rudi Vogl, der auch Stadtmeister aller Klassen wurde. Bei den Südbayerischen Seniorenmeisterschaften in Traunstein wurde Dietlinger Dritter und Irrgang Vierter. Auch bei den Olympia-Ausscheidungskämpfen in München konnten Rudi Vogl (2.Platz), Dietlinger, Berghammer (3.Platz) und Hermann Bauer (4.Platz) gut abschneiden. Dazu wurden Ludwig Hofbauer, Edmund Holzer, Erwin Engl und Josef Rothfischer Jugend-Kreismeister. Diese hervorragende Leistungsbreite sicherte auch dem ASV die Oberpfälzer Meisterschaft im Mannschaftsringen.

Als 1952 Ludwig Habler erneut Abteilungsleiter wurde, konnte die ASV-Staffel mit Platzer, Hofbauer, Engl, Dietlinger, Irrgang, Guggenberger, Vogl und Berghammer wieder Oberpfalzmeister werden, und - ergänzt durch Glaser, Bucher, Edmund Holzer, Stockerl und Vachal - ein Jahr später ihren Titel erfolgreich verteidigen. Dies traf auch 1952 und 1953 bei den Kreismeisterschaften der Senioren für Rupert Dietlinger (vier Titel), Martin Platzer, Ludwig Hofbauer, Rudi Vogl und Ludwig Berghammer sowie bei der Jugend für Erwin Engl und Edmund Holzer zu. Außerdem wurde Engl 2. Südbayerischer und 3. Bayerischer Jugendmeister und Holzer 2. Südbayerischer Jugendmeister. Bei den Stadtmeisterschaften gingen Dietlinger (Senioren) und Engl (Jugend) als Sieger hervor. Nachdem die Abteilung 1953 von Max Pagani geleiter worden war, fiel die Wahl 1954 erneut auf Ludwig Habler, der jedoch infolge interner Differenzen bald von Rudi Vogl abgelöst wurde. Auch in diesem Jahr blieb der ASV Kreismeister im Mannschaftsringen und stieg in die Südbayerische Gruppenliga auf. Bei den Einzelmeisterschaften des Kreises Oberpfalz sicherten sich folgende ASV-Ringer die Titel: Toni Bernhard in der Altersklasse, Edi Bauer, Platzer, Edmund Holzer, Engl und Stockerl im Freistilringen sowie Daiminger, Fink, Heigl und Obwandner bei der Jugend. Einen großen Erfolg errang Edmund Holzer, als er Südbayerischer Juniorenmeister wurde, während Platzer und Glaser einen beachtlichen 3.Platz belegten.

 

Die erfolgreiche Chamer Ringerstaffel der 50'er Jahre.

Ringerstaffel der 50'er Jahre

Die zielbewußte Breitenarbeit, vorbildlicher Trainingsfleiß und Kampfgeist, gepaart mit technischem Können und guter Kameradschaft, bahnten 1955 für die Chamer Ringer Erfolge an, die wohl als einmalig in ihrer traditionsreichen Geschichte zu bezeichnen sind. Mit der Standardmannschaft Edi Bauer, Martin Platzer, Erwin Engl, Edmund Holzer, Ludwig Glaser, Josef Stockerl, Josef Roider und Ludwig Berghammer, zu denen sich noch Hermann Bauer, Josef Fink, Rupert Dietlinger und Rudi Vogl gesellten, erkämpfte sich nämlich der ASV Cham nicht nur die Gruppenmeisterschaft, sondern besiegte auch die anderen Gruppenmeister Südbayerns, den SC Apollo München und ESV-München-Ost sowie den Nordbayerischen Gruppenmeister ASV Münchberg mit zweimal 5:3 Punkten, was den Aufstieg in die Bayerische Ringer-Oberliga bedeutete. Für diese ausgezeichneten Leistungen wurden die Chamer Ringer von der Stadtverwaltung Cham und ihrem ASV gebührend geehrt. Dazu kamen noch viele Erfolge bei Einzelturnieren: Edi Bauer, Martin Platzer und Edmund Holzer wurden Kreismeister in Kelheim und 3.Südbayerischer Meister in München, Josef Fink, Günter Holzer und Hermann Koberger Klassensieger bei der Jugend und Richard Reinhardt bei den Schülern. Die Abteilungsleitung 1955/56 lag mit Sepp Koberger an der Spitze in tüchtigen Händen. Im Jahre 1956 konnte Edmund Holzer seinen Titel erfolgreich verteidigen, während sich Josef Roider erstmals in die Siegerliste der Oberpfalzmeister eintrug. Erneute Schüler- bzw. Jugendtitel des Kreises gab es für Reinhardt, Fink und Daiminger. Bei den Südbayerischen Jugendwettkämpfen konnten sich Reinhardt, Günter Holzer, Paul Mühlbauer und Günter Köstler glänzend plazieren. Bei den Verbandskämpfen sicherte sich schließlich die ASV-Staffel hinter den starken Mannschaften von Neuaubing, Bad Reichenhall und Kelheim den beachtlichen 4.Platz.

Im Jahr 1957 übernahmen Fritz Zenk und nach seinem Rücktritt Sepp Urban die Abteilungsleitung. Nun folgte ein Krisenjahr für die ASV-Ringer, zumal einige Stützen der Mannschaft sich zurückzogen, und so neue Kräfte in die Mannschaft eingebaut werden mußten, die in der Oberliga auf den 6. Platz abrutschte. Bei den Kreismeisterschaften blieben nur Edi Bauer und Edmund Holzer erfolgreich. Im Sport jahr 1958 entschloß man sich zu einem freiwilligen Abstieg aus der Oberliga, um die Nachwuchskräfte nicht zu überfordern. Mit der Mannschaft Edi Bauer, Günter Holzer, Glaser, Fink, Wagner, Zimmermann, Roider, Berghammer und den Ersatzringern Wache, Schlamminger, Oswald und Daiminger wurde in der Gruppenliga ein guter Mittelplatz belegt. Edi Bauer verteidigte seinen Kreismeistertitel erfolgreich und wurde Dritter bei den Südbayerischen Freistilmeisterschaften, wo Glaser den 4. Platz belegte. Die erstmals in Cham durchgeführten Südbayerischen Seniorenmeisterschaften im Freistil wurden ein sportlicher und organisatorischer Erfolg für die Abteilung. Xaver Daiminger wurde hierbei Südbayerischer Meister, Edi Bauer, Ludwig Glaser, Karl Wagner und Josef Roider kamen auf den beachtlichen 3. Rang. Gleichfalls einen guten Mittelplatz in der Gruppenliga vermochte die ASV-Staffel im nachfolgenden Jahr zu behaupten, verstärkt durch die Bundeswehrangehörigen Stefan Roßkothen und Klaus Jöst. Bei den Kreismeisterschaften kamen Xaver Daiminger und Josef Roider diesmal zu Meisterehren. Stadtmeister 1959 wurden im Ringen bzw. Gewichtheben Ludwig Glaser, Xaver Daiminger, Josef Zimmermannsowie der Jugendliche Günter Köstler. Im Jahre 1960 wurde Fritz Seidl mit der Abteilungsleitung betraut, dem Josef Roider sowie Edmund Holzer als Trainer zur Seite standen.Obwohl die Chamer Mannschaft, in der noch Hans Altmann und Paul Mühlbauer mitwirkten, einen 4. Platz in der Südbayerischen Gruppenliga II belegt hatte, entschloß man sichaus sportlichen und finanziellen Gründen, in die Bezirksliga Niederbayern/Oberpfalz freiwillig abzusteigen. Bei den Bezirksmeisterschaften im Freistil wurden Edi Bauer und Mühlbauer Klassensieger, und bei den "Südbayerischen" in München konnten Klaus Jöst (2. Platz), Edi Bauer (3. Platz) und Paul Mühlbauer (4. Platz) gut abschneiden. Außerdem wurden in Kelheim Jöst und Mühlbauer 3. Bayerischer Juniorenmeister. Auch der Nachwuchs rückte wieder stark in den Vordergrund: Günter Greindl wurde in Nürnberg 2. Bayerischer Jugendmeister und dazu mit Klaus Bremm, Günter Köstler und Michael Heigl Oberpfälzer Jugendmeister.

Anfang der 60er Jahre bestand die Bezirksauswahlmannschaft nur aus Chamer und Weidener Ringern: Ludwig Glaser (4. von links), sowie von rechts Edi Bauer, Alfred Dreher und Günter Greindl vertraten die ASV-Farben.

Bezirksauswahlmannschaft Anfang der 60er Jahre

Im Jahre 1961 ging die Leitung der Abteilung in die Hände von Josef Roider über. Auf Anhieb wurde die ASV-Staffel (Stefan Roßkothen, Günter Greindl, Hans Altmann, Ludwig Glaser, Klaus Jöst, Günter und Edmund Holzer, Josef Roider sowie Martin Platzer, Alfred Dreher, Josef Fink, Paul Mühlbauer, Josef Zimmermann und Max Bauer) mit dem glänzenden Ergebnis von 18:2 Punkten Bezirksmeister. Edi Bauer, Roßkothen und Edmund Holzer erreichten nach Klassensiegen bei den Oberpfalz-Freistilmeisterschaften auch gute 4. Plätze beiden "Südbayerischen" in Burghausen. Außerdem blieben Ludwig Glaser und Edmund Holzer Sieger beim Heinrich-Pillmeier-Gedächtnisturnier in Deggendorf. Beim Grenzlandjugendturnier trumpfte die ASV-Jugend auf: Karl und Alfred Dreher, Günter Greindl, Erich Dietl, Michael Heigl, Hermann Hahn und Michael Plötz wurden nämlich Turniersieger. Dazu setzten sich Günter Greindl, Alfred Dreher und Günter Köstler als Oberpfalzmeister durch. Die Bayerischen Jugendmeisterschaften brachten für Heigl einen 3. Platz und für Schießl, Dreher und Köstler 4. Plätze.

Zu Beginn des Jahres 1962 bestritt die ASV-Staffel mit großem Erfolg die Aufstiegskämpfe zur Südbayerischen Gruppenliga, indem sie Attila Dachau (13:6 und 12:11) sowie den SV Kempten (13:7 und 15:6) besiegten. Auch in der kampfstarken Gruppenliga hielt sich der Neuling Cham ausgezeichnet, denn er belegte hinter München-Ost den 2. Tabellenplatz, wobei die Standardmannschaft Edi Bauer, Günter Greindl, Alfred Dreher, Ludwig Glaser, Klaus Jöst, Edmund Holzer, Günter Köstler und Josef Roider noch durch Günter und Rupert Holzer, Helmut Gickel, Robert Schießl, Siegfried Feyl, Josef Zimmermann, Paul Mühlbauer, Franz Auer und Michael Heigl ergänzt wurde. Dazu erkämpfte sich die Ringerjugend mit Karl und Alfred Dreher, Robert Schießl, Günter Greindl, Max Kiefl, Rudolf Faschingbauer, Michael Heigl und Günter Köstler den Titel eines Oberpfälzer Jugend-Mannschaftsmeisters. Erstmals wurde auch eine 2. Seniorenstaffel für die Bezirksliga gemeldet, die jedoch mangels Kampferfahrung über den letzten Platz nicht hinauskam. Einen großartigen Erfolg errang Günter Köstler, als er in Augsburg Bayerischer Jugendmeister wurde und dann bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Freiburg den 7. Platz belegte. Bereits vorher siegte Köstler in seiner Klasse bei den Ausscheidungskämpfen zur Jugend-Länderstaffel und vertrat die Farben Bayerns beim Süddeutschen Jugend-Länderturnier erfolgreich. Alfred Dreher wurde 2.Südbayerischer Jugendmeister punktgleich mit dem Sieger, während Greindl dabei den 3. Platz belegte. Neben vielen guten Plätzen für den Chamer Nachwuchs sind noch die Siege von Karl und Alfred Dreher, Kiefl, Schießl und Heigl bei den Oberpfalzmeisterschaften sowie von Karl und Alfred Dreher, Schießl, Faschingbauer, Robert und Dieter Roider sowie Herbert Plötz beim Grenzland-Turnier in Weiden zu erwähnen.

Zum Höhepunkt der Ringersaison 1962 in Cham wurden zweifellos die Südbayerischen Seniorenmeisterschaften im griechisch-römischen Stil, bei denen Klaus Jöst imLeichtgewicht Sieger wurde, während Edmund Holzer und Edi Bauer den 2. bzw. 3. Platz erreichten. Beim gleichen Turnier im Freistil in Moosburg wurden Holzer Dritter, Bauer und Jöst Vierte. Außerdem erkämpfte sich noch Klaus Jöst den 5. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften in Bad Reichenhall. Die ausgezeichnete Bilanz der Chamer Ringer bis zum ASV-Jubiläum 1963 vervollständigen die Bayerischen Freistilmeisterschaften der Senioren in Cham, die mit 107 Teilnehmern aus 30 Vereinen glänzenden Ringersport brachten und von der ASV-Schwerathletikabteilungmit ihrem Leiter Josef Roider an der Spitze mustergültig organisiert wurden. Von den einheimischen Ringern konnten Edmund Holzer (Vierter im Weltergewicht) und Ludwig Glaser (Siebenter im Leichtgewicht) ausgezeichnet abschneiden. Auch die Bezirksmeisterschaften der Senioren in beiden Stilarten fanden im Jubiläumsjahr in Cham statt, wobei sich der ASV durch Gickel, Greindl, Glaser und Köstler sieben Meistertitel sicherte. Schließlich konnte der ASV-Ringernachwuchs den Jugendmannschaftspokal des Bezirkes Oberpfalz in Regensburg erfolgreich verteidigen, indem er die Regensburger Turnerschaft und den TSV Kelheim besiegte. Im gleichen Jahr jedoch entschied sich die Vorstandschaft unter der Leitung von Josef Roider aus finanziellen und sportlichen Gründen für einen freiwilligen Abstieg aus der Südbayerischen Gruppenliga. Natürlich wirkte sich dies zunächst etwas negativ auf den Ringersport in Cham aus. Hervorragende Athleten wie Edmund Holzer, Martin Platzer und Günter Köstler gaben ihre aktive Laufbahn auf. Trotzdem wurde um Trainer Alfred Dreher eine verjüngte Staffel aufgebaut, als Abteilungsleiter fungierte Josef Spichtinger. In den folgenden Jahren trat für den ASV Cham folgende Mannschaft an: Edi Bauer, Franz Schottke, Karl Dreher, Karl Schuster, Alfred Dreher, Benno Schinabeck, Josef Heigl, Siegfried Stelzl und Gottfried Dax. Diese Truppe schaffte dann auch im Jahre 1969 endlich wieder die Meisterschaft im Bezirk und versuchte den Aufstieg in die damalige Bayernliga, unterlag aber dem heutigen Bundesligisten TSV Berchtesgaden. Im Jahre 1969 führte man auch das Ludwig-Glaser-Gedächtnisturnier durch; der Chamer Schwerathlet war ein Jahr vorher bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen.

Die Meisterstaffel des ASV Cham von 1969, als man unter Trainer Alfred Dreher Bezirksmeisterwurde: vordere Reihe von links:

Alfred Dreher, Karl Schuster, Franz Schottke, Edi Bauer; hintere Reihe: Josef Heigl,Benno Schinabeck, Gottfried Dax, Siegfried Stelzl.

Die Meisterstaffel 1969

Mit großen Erwartungen ging man dann in das Sportjahr 1970. Nachdem man ein Jahr vorher den Gruppensieg erringen konnte, wollte die Ringerabteilung diesen Erfolg natürlich wiederholen. Durch Freundschaftskämpfe bereitete sich die Staffel intensiv auf die kommende Saison vor. Den interessantesten Kampf aber bildete die Begegnung zwischen dem ASV Cham und der Bundesligamannschaft aus Hallbergmoos. Die Gäste erschienen mit nicht weniger als vier deutschen Meistern, darunter Peter Neumaier, Teilnehmer an der Weltmeisterschaftin Kanada. Dieser Kampf ging mit 15:5 nicht einmal zu hoch verloren. Große Aufmerksamkeit schenkte man endlich der Nachwuchsförderung. Durch eine Werbeveranstaltung konnten zahlreiche Jugendliche und Schüler gewonnen werden. Als Jugendtrainer stellte sich Karl Schuster zur Verfügung. In der Gruppenliga konnte sich die Mannschaft mit Eiber, Luger, K. Dreher, A. Dreher, Schinabeck, Heigl, Stelzl und Dax durchsetzen, mußte aber mit einem Punkt Rückstand auf den Meister mit Platz drei zufrieden sein. 1971 glich Cham einer Ringerstadt. Durch intensivsten Einsatz des Ringervorstands Josef Roider konnten die Bayerischen Meisterschaften im Freistil und die Deutsche Jugend-Mannschaftsmeisterschaft nach Cham geholt werden. Bei den Bezirksmeisterschaften sahnten die Athleten des ASV Cham kräftig ab. Gickel, Stockerl, Max Bauer, Peschke, Luger, Mandl, R. Summerer, A. Dreher und F. Summerer erkämpften sich den Bezirksmeistertitel. Hofner, Spichtinger und W. Gickel erreichten einen guten 2. Platz. Die Bayerischen Meisterschaften verliefen ähnlich erfolgreich. Luger sicherte sich den vierten und fünften Platz in den beiden Stilarten. Mandl wurde dritter und Franz Summerer fünfter Bayerischer Meister. Außerdem erkämpfte sich Franz Summerer einen hervorragenden 1. Platz im sehr stark besetzten Holmeier-Pokalturnier. Eine Superleistung bot Helmut Gickel, der Bayerischer Vizemeister werden konnte. Den Höhepunkt dieses Jahres stellte jedoch die Deutsche Jugend Mannschaftsmeisterschaft dar, zu der die zehn Landesmeister eingeladen wurden. Die ASV-Staffel durfte als Ausrichter automatisch an dieser Großveranstaltung teilnehmen und belegte dabei einen guten achten Platz. Sieger wurde der ASV Hüttigweiler, gefolgt vom KSV Aalen und der Mannschaft aus Hallbergmoos. Während der Saisonkämpfe in der Gruppenliga verlief nicht alles so optimal, hatte man anfangs doch einige Personalprobleme zu bewältigen. Aber dann stand die Mannschaft mit H. Peschke, Luger, K. Dreher, Schuster, Schinabeck, Heigl, Mandl und Stelzl. Trotz der radikalen Verjüngung der Mannschaft erreichte man immerhin den 4.Tabellenplatz. In den Jahren 1972 und 1973 hatten die ASV-Schwerathleten dann im Bezirk hart zu kämpfen, die Nachwuchsarbeit stagnierte. Nachwuchstalente wie Roland Summerer, Franz Summerer, Erich Luger, Albert Mandl und Josef Schwarzfischer mußten aus beruflichen und schulischen Gründen kürzer treten. Aufwärts ging es dann endlich wieder 1974, als mit Kurt Heegaus Hösbach ein neuer Trainer und gleichzeitiger Federgewichtler gefunden werden konnte. Man mischte zumindest im Bezirk kräftig mit und war wieder in der Lage, eine komplette Staffel zu stellen, als verantwortliche Mitarbeiter sorgten Rudi Vogl, Kurt Heeg, Erich Dietl und Rudolf Hofstetter dafür, daß in Cham dann nach Jahren auch wieder ein ringerisches Großereignis über die Bühne ging: 1980 wurde das Jean-Foeldeak-Turnier für Bayerns beste A-Jugendringer ausgerichtet, vom ASV Cham nahmen Hans Meyer und Mario Höpfl daran teil. 

1971 gelang es erstmals eine komplette Jugend-A-Mannschaft aufzustellen, die dann bei den in Cham ausgetragenen Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaften einen respektablen 8.Platz belegte. Das Bild wurde im alten Trainingssaal der damaligen Chamer Stadthalle aufgenommen und zeigt folgende Ringer:

(von links) Peschke, Fischer, Haberl, H.Peschke, Eiber, Luger, Schinabeck, F.Summerer, Schwarzfischer und Mandl. Als Jugendleiter fungierte damals äußerst erfolgreich Werner Kusch.

Jugend-A-Mannschaft 1971

1981 war ein "laues" Jahr für die Chamer Schwerathleten. Aus den Meisterschaftskämpferin der Bezirksliga wollte man diesmal als erster Sieger hervorgehen, nachdem man in den beiden vorangegangenen Jahren jeweils nur den undankbaren 2. Platz punktgleich mit dem Meister erringen konnte. Diesem Ziel stellten sich jedoch einige Probleme entgegen. Erstens bestand eine Ringermannschaft neuerdings aus zehn Kämpfern, zweitens mußte ein neuer Trainer gefunden werden, da Kurt Heeg beruflich nach Hösbach zurückkehrte. Die Lösung mit Schinabeck, Hofstetter und Franz Summerer, die abwechselnd das Training leiteten, erbrachte am Saisonende nur einen 4. Platz. Immer mehr Auftrieb bekamen dagegen die Schülerringer. Unter der Führung des Jugendleiters Ludwig Höpfl entstand ein Nachwuchsteam, das sich hinter den großen Nachbarvereinen nicht zu verstecken brauchte. Auf Bezirksebene wurde schon von einem Nachwuchsboom in Cham gesprochen. Ohne irgendwelche Meisterschaftsambitionen ging man dann 1982 in die Saisonkämpfe. Die Mannschaft konnte durch die zwei Neuzugänge Schmatz und Schwarzfischer entscheidend verstärkt werden. Aber leider blieb man nicht vom Verletzungspech verschont, und so konnte nicht immer die stärkste Staffel an den Start gehen. Insgesamt wurden während der gesamten Saison 20 Ringer eingesetzt, von denen vor allem Hans Maier, Hofstetter und Matthias Sperlich hervorragten. Nach einer spannenden und abwechslungsreichen Meisterschaftsrunde, in der man zu Hause unbesiegt blieb, belegte man den 3. Tabellenplatz. Sehr aktiv war auch der Nachwuchs des ASV Cham. Bei den Bezirksmeisterschaften konnter außer Baier und Höpfl, die den 1. Platz belegten, auch Babl, Wutz und Hofstetter überzeugen. Bei den Bayerischen Jugendmeisterschaften wurde Babl sogar Dritter und Vierter, Harald Schinabeck erkämpfte sich den Titel eines dritten Bayerischen Schülermeisters. Erstmals wurde auch ein einwöchiges Trainingslager für die Schülerringer in Stamsried abgehalten. Neu eingeführt wurde das "Xaver-Haberl-Gedächtnisturnier" zu Ehren des im Jahr zuvor verstorbenen "Ringervaters". Jugendleiter Ludwig Höpfl war in der Lage, zwei komplette Schülermannschaften zu stellen. Ein riesiger Erfolg, da andere Vereine bereits mit einer Schülerstaffel Probleme hatten. Der erste Platz und damit der Wanderpokal waren der Lohn für die Mühen.

Genau 219 Ringer aus allen Vereinen des Bezirks kämpften dann im Januar 1983 in Cham um Meisterehren, wobei Heiko, Oliver und Carsten Tiedemann, Alexander Schiele, Alexander Fath-el-Bab, Bernhard Spießl, Andreas Biontino, Andreas Brinkmann, Alexander Sperlich, Andreas Schegerer, Markus Babl, Mario Höpfl, Josef Heimerl und Karl-Heinz Hirmer sicherfolgreich in Szene setzen konnten. In die Punktkämpfe startete dann 1983 folgendes Team: Brinkmann, A. Sperlich, H. Roider, S. Roider, Lankes, M. Sperlich, B. Schinabeck, F. Summerer, Mayer, Sporrer, Schwarzfischer und Hofstetter. Doch wieder einmal ließen sich die ASV-Ringer die Butter vom Brot nehmen, als man zum Ende der Saison nur den 2. Tabellenplatz belegte. Nach anfänglich sehr guten Kämpfen wurde man in der Rückrunde zu leichtsinnig. In der Halbzeit noch ungeschlagener Herbstmeister, mußte man dann dem AC Regensburg den Vortritt lassen. Weiterhin im Aufwärtstrend waren die Schülerringer. Mit sechs Bezirksmeistern und einigen zweiten und dritten Plätzen sicherte sich der ASV Cham ein hervorragendes Gesamtergebnis in der Bezirkswertung. Vor allem Heiko Tiedemann wurde im Bezirk von seinen Gegnern gefürchtet. Er wurde zweifacher Bezirksmeister und belegte im internationalen Alpenlandturnier unter 23 Teilnehmern den hervorragenden 3. Platz. Beim "Xaver-Haberl-Gedächtnisturnier" trat man erneut mit zwei Mannschaftenan, mußte sich aber mit Rang zwei zufrieden geben.

1984 gelang nach langen Jahren erstmals wieder der Bezirksmeistertitel. Vor allem für Benno Schinabeck war dies ein schöner Erfolg, war er doch vor 15 Jahren schon einmal Meister geworden. Die Mannschaft mit Gitterer, Brinkmann, A. Sperlich, Roider, Matthias Sperlich, Lankes, Schinabeck, Meyer, Schwarzfischer und Hirmer trainierte sogar während der Feiertage, um einen Aufstieg zu ermöglichen. Die Hoffnungen nach dem siegreich gestalteten Heimkampf (19,5:16,5) gegen Kottern erfüllten sich beim Rückkampf nicht. Gegen die optimal eingestellte Mannschaft aus Schwaben unterlag man schließlich überraschend hoch mit 9:31. Ein weiteres Jahr Bezirksliga lag vor der ASV-Staffel. Und damit war im kommenden Jahr auch "die Luft raus" bei den Chamern. Zwar konnten einige Einzeltitel errungenwerden - Matth. Sperlich, A. Sperlich und V. Tiedemann wurden Bezirksmeister, Mario Höpfl sogar 3. Bayerischer Meister, doch in den Saisonkämpfen wollte man sich nicht so recht durchsetzen. So mußte man sich mit Rang zwei hinter Deggendorf zufrieden geben, wobei Hans Mayer und Josef Lankes die eifrigsten Punktesammler waren.

Harald Schinabeck, der Sohn des Chamer Mannschaftsführers Benno Schinabeck, erhielt nach seinen beiden Bezirksmeistertiteln und dem 3. und 4. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften sogar Angebote von anderen Vereinen. Auch Andreas Vogl und Manfred Sperlich errangen erste Plätze im Bezirk. Die intensive Nachwuchsarbeit und das beständige Schülertraining durch Matthias Sperlich und Jugendleiter Markus Sperlich begann Früchte zutragen. Überhaupt sollte 1986 zu einem sehr erfolgreichen Jahr für die Ringerabteilung werden. Nach Beendigung der Punktekämpfe rangierten die ASV-Schwerathleten auf Platz drei hinter dem AC Regensburg und dem SV Mietraching, zwei Bayernligaabsteigern. Auf Grund der Neuordnung der Ligen waren aber drei Mannschaften für die Aufstiegskämpfe zugelassen. Der ASV Cham erhielt mit dem TSV Westendorf (Schwaben) und der SG Moosburg (Oberbayern) zwei harte Brocken zugelost. Nach zwei sehr hohen Niederlagen gegen die Schwaben mobilisierte Trainer Franz Summerer noch einmal alle Reserven, und so konnte gegen Moosburg mit 21 :19 und vor über 400 begeisterten Zuschauern auf eigener Matte gar mit 26,5:12,5 gewonnen werden. Der Aufstieg war perfekt!

 

Die Meisterschaft des Jahres 1986: Vizeabteilungsleiter Rudi Vogl, Heigl, Schwarzfischer, Hastreiter, Lankes, Mayer, Schinabeck, Abteilungschef Günther Köstler, Sporrer, Markus Sperlich, Roider, Bauer, Summerer, Alexander Sperlich, Bernhard, Ruhland, Matthias Sperlich

Meisterstaffel 1986

Sehr aktiv wurde dann die Vorstandschaft mit Abteilungsleiter Günter Köstler, Vize Rudi Vogl und "Manager" Franz Summerer. Denn um die Landesliga erhalten zu können, mußte die Mannschaft verstärkt werden. Es gelang, den erst 17-jährigen mehrfachen Bayerischen und 2. Deutschen Meister in der Jugendklasse, Martin Bauer, zu gewinnen. Mit ihm kam vom ATSV Kelheim auch gleich noch der dreifache ungarische Staatsmeister Imre Nagy, der das Traineramt übernahm. Zum Ringen selbst kamer leider nicht, da ihn die Kelheimer für ein Jahr sperren ließen.

Trotzdem trainierte die Mannschaft mit einem nie dagewesenen Elan und bereitete sich auf die Landesliga Süd vor. Sogar ein Trainingslager mit der ungarischen Spitzenmannschaft DTVK Miskolc wurde durchgeführt. Aber das Glück war nicht auf Chamer Seite. Hochmotiviert gingen die ASV-ler in die Meisterschaftsrunde, stellten sogar erstmals nach über 20 Jahren wieder eine 2. Mannschaft neben der B-Jugend-Staffel, aber das Verletzungspech schlug zu. Trotzdem wehrten sich die Chamer Ringer verzweifelt gegen den sofortigen Wiederabstieg. Es gelangen respektable Ergebnisse gegen den TSC Mering (19:20) und den SV Mietraching (18:21), aber der Abstieg war nicht zu vermeiden, da mit Josef Schwarzfischer, Hans Meyer und anderen ausgefallenen Spitzenathleten die Liga nicht gehalten werden konnte. Da trösteten auch die Erfolge von Alexander Schiele bei der Bezirksmeisterschaft (1. Platz) und beim Jean Foeldeak-Turnier (Platz 2) nicht hinweg.

Trotz des bitteren Abstiegs am Ende der Saison wuchs die ASV-Ringerabteilung zu einem fundierten "Familienbetrieb" zusammen. Auch im Jubiläumsjahr 1988 (125 Jahre ASV Cham) blieben die Erfolge nicht aus, wobei sich die Gebrüder Tiedemann durch ihre hervorragenden Plazierungen bei den Bayerischen Meisterschaften sogar das Ticket zur Deutschen Meisterschaft sicherten, wobei Oliver mit einem glänzenden 5. Platz heimkehrte..

Die Vorstandschaft der ASV-Ringer im Jubiläumsjahr 1988:

(von links) Erwin Bauer, Jugendleiter Markus Sperlich, 2.Abteilungsleiter Rudi Vogl, Abteilungsleiter Günter Köstler, Jugendtrainer Matthias Sperlich, Seniorentrainer Franz Summerer, der dann das Amt an Imre Nagy übergab.

Vorstandschaft 1988

Auszurichten war die Bezirksmeisterschaft für Männer und Jugend C/D. Dabei wurden Umberto Vicenzotto (Jugend C/D) und Martin Bauer (Männer) Doppelsieger, Matthias Sperlich, Oliver Tiedemann, Jürgen Kolnhofer und Rainer Bernhard schafften den Bezirksmeistertitel in einer Stilart. Bemerkenswert war auch die Tatsache, dass die ASV-Ringer eine komplette A-Jugend-Staffel zu den Bayerischen Meisterschaften entsenden konnte, wobei Platz sieben heraussprang. Weitere Höhepunkte im Jubiläumsjahr waren der Vereinsausflug nach Ungarn sowie ein Dreistädte-Turnier mit Mannheim, Pilsen und Cham in der Mehrzweckhalle. Stolz waren die ASV-Ringer auch auf den Titel eines Bayerischen Vizemeisters (Schüler) für Robert Böttcher. Lediglich der sofortige Wiederaufstieg wurde mit einem 2. Platz knapp verpasst. Mit einem 4. Platz bei den Bayerischen Meisterschaften in beiden Stilarten durch Alexander Schiele konnte sich der Start in das Jahr 1989 sehen lassen, zumal sich auch Oliver und Heiko Tiedemann jeweils als Doppelmeister auf Bezirksebene (Jugend B) präsentierten. Ein Einzeltitel sprang für Harald Schinabeck heraus, außerdem schafften Manfred Sperlich und Markus Iglhaut 2. Plätze. Im August waren dann die Chamer Ringer vier Wochen lang Gastgeber für 15 US-Boys, wobei Franz Summerer viele Vergleichskämpfe und ein tolles Freizeitprogramm organisiert hatte. Die damals geknüpften Freundschaften bestehen teilweise heute noch.

1990 übernahm dann Leo Schiele mit neuem Schwung das Amt des Abteilungsleiters. Er verpflichtete Czeslaw Ceynowa als Trainer und mit ihm belegte die Mannschaft in der Gruppenliga Platz drei. Der Verein tat sich auch als Ausrichter der Bezirksmeisterschaften für Jugend im Freistil hervor, bei denen Johannes Baumgartner und Rainer Bernhard ganz oben auf dem Siegertreppchen standen. Bei der Jugend A wurde Heiko Tiedemann Bayerischer Meister in beiden Stilarten und er errang auch Platz eins beim Foeldeak-Turnier. Hervorragend auch sein 4. Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Sein Bruder Oliver sowie Rudolf Bucher wurden Bayerische Vizemeister. Bemerkenswert auch die 4. Plätze bei den Bayerischen Meisterschaften durch Josef Lankes. bei den Männern sowie Harald Schmabeck, Carsten Tledemann und Markus Iglhaut bei der Jugend A. Manfred Sperlich wurde beim Foeldeak- Turnier zweiter und Josef Lankes erreichte bei einem Internationalen Ringerturnier in Österreich Platz eins. Bei so vielen Talenten konnte man eigentlich erwarten, dass es auch mit der Ringerstaffelaufwärts ging. Und prompt schafften 1991 die ASV-Ringer ungeschlagen den Aufstieg in die Landesliga. Martin Bauer und Thomas Staender schlossen sich wieder der Chamer Ringerstaffel an, sodass die Perspektiven gut waren, zumal Heiko Tiedemann (Jugend A), Robert Böttcher (Jugend C) und Czeslaw Ceynowa (Männer) Bayerische Meister wurden. Bei den Deutschen Meisterschaften verpasste Tiedemann mit Platz vier das Treppchen nur ganz knapp, Böttcher und Ceynowa belegten jeweils Platz 10. Mit Johannes Baumgartner und Alexander Schiele verbuchte man auch noch zwei Bezirksmeistertitel. Gut gerüstet ging man damit 1992 in die Landesligasaison. Platz drei war der verdiente Lohn für eine gute Trainingsarbeit. Viel Lob erhielt man auch für die blendende Organisation des Foeldeak-Turniers und der Bezirksmeisterschaften, wobei sich Leo Schiele als Abteilungsleiter immer mehr als Glücksfall für den Verein herauskristallisierte. Heiko Tiedemann wurde erneut Bayerischer Meister und belegte Platz 5 bei den Deutschen Meisterschaften (Jugend A). Bezirksmeistertitel errangen Harald Schinabeck und Czeslaw Ceynowa. Nach drei Jahren ausgezeichneter Arbeit übergab 1993 Leo Schiele sein Amt an Franz Summerer. Auch unter seiner Leitung durfte man sich gleich über einen 2. Platz von Robert Böttcher bei den Bayerischen Meisterschaften freuen. Erfreulich war auch, dass die Landesliga mit 15:13 Punkten und einem Platz im Mittelfeld erhalten werden konnte.

Zu Beginn des Jahres 1994 überraschte Czeslaw Ceynowa mit dem Titel eines Bayerischen Meisters bei den Männern. Daneben war noch Andreas Schinabeck als Bezirksmeister bei der Jugend C/D erfolgreich. Doch zeichnete sich schon deutlich ab, dass immer weniger Ringerfreunde bereit waren ehrenamtlich tätig zu sein. So schleppte sich das Vereinsleben dahin, bis im Sommer 1994 auch Franz Summerer das Handtuch warf. Niemand war da, der für ihn einspringen mochte, sodass der Präsident des ASV Cham, Günther Lommer, die Abteilung kommissarisch führen musste. So kurz vor dem Jubiläumsjahr wollte er die Ringerabteilung nicht einfach sterben lassen. Mit Anstand absolvierte man die Punkterunde, die mit 16:12 Punkten auf Platz 3 beendet wurde. Glücklicherweise konnte 1995 mit Thomas Staender ein neuer Abteilungsleiter gefunden werden. Der neue Schwung machte sich bei den Bezirksmeisterschaften mit sieben Teilnehmern auf dem Treppchen bemerkbar, wobei Andreas Zobel, Heinrich Panzer, Andreas Serve und Andreas Schinabeck alle Gegner aus dem Feld räumten. Czeslaw Ceynowa wiederholte seinen Sieg bei den Bayerischen Meisterschaften. Mit Andreas Schegerer konnte ein neuer Trainer gefunden werden, der sicher maßgeblichen Anteil am 2. Platz in der Landesliga hatte. Nicht ganz so rosig sah es 1996 aus. Lediglich Heiko Tiedemann und Heinrich Panzer erkämpften sich Bezirksmeistertitel. Als Bayerischer Vizemeister nahm Andreas Zaglmann an den Deutschen Meisterschaften teil, wo ein 10. Platz heraussprang. In der Punkterunde rettete man sich mit einem 6. Platz ins Ziel. Schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Abteilungsleiter auch 1997. Erst als Günther Köstler, der Ehrenabteilungsleiter der ASV-Ringer, das Zepter wieder in die Hand nahm, keimte Hoffnung auf. Doch aller Anfang ist schwer. Erst mit einem 20,5:15-Sieg gegen die Meistermannschaft aus Kelheim konnte im letzten Kampf der Klassenerhalt gerade noch erreicht werden. Nachdem aber mit Stefan Schinabeck, Andreas Zaglmann und Markus Iglhaut erneut junge Leute bei den Bezirksmeisterschaften den Titel errangen, sah man etwas beruhigter in die Zukunft.

Im Jahr 1998 feierten die Chamer Ringer ihr 100jähriges Bestehen und durften im April die Deutschen Meisterschaften der Junioren ausrichten. Nicht zuletzt durch die Hilfe des Organisationstalents Günther Lommer wurde die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg, die den ASV Cham in ganz Ringer-Deutschland bekannt machte.

100 Jahre Ringen