Ringerteam des ASV Cham schließt Wettkampfgemeinschaft mit Geiselhöring

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Gruppenbild am WatzmannhausCham. Eine Wettkampfgemeinschaft ganz besonderer Art schlossen die Chamer Schwerathleten mit den Ringern des TV Geiselhöring. Auf der Ringermatte Gegner in der Freizeit Freunde, unter diesem Motto führten die Senioren beider Vereine eine gemeinsame Watzmann Bergtour durch, die es in sich hatte.

 Am Samstag um 9 Uhr starteten die Chamer Teilnehmer Oliver Tiedemann, Stephan Haimerl, Markus Iglhaut, Matthias Meier und Heiko Tiedemann nach Straubing, wo vom TV Geiselhöring Hans Gallrapp, Eugen Ohl, Manfred Fuß, Paul Reicheneder und Oleg Voyrhysky bereits warteten.

In gemeinsamer Fahrt gings ins Berchtesgadener Land und vom Königssee stiegen die zehn Mattensportler dann in knapp vier Stunden über 1300 Höhenmeter hinauf zum Watzmannhaus, wo auf 1930 Meter Höhe übernachtet wurde. Aber der Gipfelsturm stand erst noch bevor.

Nach zwei Stunden Schlaf im Matratzenlager begannen die Ringer mit "Kraft Heil" den Aufstieg zum Watzmann/Hocheck (2651. Meter). Von hier aus überschritt man mit Klettergurt und Karabiner gesichert die Watzmann-Mittelspitze (2713 Meter) hin zur Watzmann-Südspitze (2712 Meter). Vor allem der Weg zwischen den bei den letzten Gipfelkreuzen forderte Kondition und höchste Konzentration, denn ein ewiges Auf und Ab auf dem teilweise nur 50 Zentimeter breiten Grad (links und rechts 500 Meter freier Abfall) verlangte der "Wettkampfgemeinschaft" alles ab. Gegen 11.30 Uhr wurde dann die Südspitze erreicht und eine längere Pause eingelegt, denn trotz der Höhe "kämpfte" man bereits mit der Hitze.

Keiner ahnte bei dem herrlichen Gipfelerlebnis, dass der Abstieg noch bevor stand - und der hatte es wahrlich in sich. Zuerst steile Abstiege an Stahlseilen und Tritthilfen, dann die Überquerung eines Schotterfeldes inclusive Steinschlag und bei dem nicht enden wollenden Abstieg mittlerweile unerträgliche Hitze. Gegen 15 Uhr war das kombinierte "Ringerteam" am Rande der totale nphysischen Erschöpfung, jeder hatte bestimmt unfreiwillig eine Gewichtsklasse "abgekocht". So hieß die Devise trinken und nochmals trinken, um den dehydrierten Körper weiter zu treiben. Es folgte ein weiterer Aufstieg von bestimmt 400 Höhenmetern, kombiniert mit weiter ansteigenden Temperaturen, was alle Beteiligten schier zur Verzweiflung trieb. Der finale Abstieg verlief dann etwas besser, doch auch er zog sich ewig hin. Nach insgesamt zehn Stunden "Wanderung" sprangen alle auf einmal in den kalten Königssee und, waren sich nicht ganz einig, wo es schöner war: oben auf dem Berg oder herunten im See! Gegen 21 Uhr waren die ASVler dann wieder zu Hause - der Muskelkater der Spezialvorbereitung auf die kommende Saison hielt immerhin bis zum nächsten Training.

15.08.2003 Chamer Zeitung